Joachim Gauck: Gerechtigkeit gegen jedermann. Außer DIE LINKE.

26.2.2012 – Nach seiner wahrscheinlichen Wahl zum elften Bundespräsidenten wird Joachim Gauck unter anderem schwören, er werde „Gerechtigkeit gegen jedermann üben“. Am Samstag absolvierte der designierte Präsident den ersten offiziellen Besuch nach seiner Nominierung.

Das Ziel seiner Visite war der „Marienthaler Kreis“ der nordrhein-westfälischen CDU, den Gauck auf Einladung von Bundesumweltminister Norbert Röttgen besuchte. Obwohl das Treffen im Hinterzimmer im Zeichen von Verständigung und Annäherung stand, wollte Joachim Gauck nicht darauf verzichten, sich abwertend über die Linkspartei zu äußern.

Sie fahren jetzt den Bundespräsidenten

Joachim Gauck scheint es nicht schwer zu fallen, in seine neue, präsidiale Rolle zu schlüpfen. Nachdem ihn ein Anruf von Angela Merkel im Taxi erreichte und die Kanzlerin fragte, ob er bereit sei für das höchste Amt im Staat zu kandidieren, sagte er zu seinem Taxifahrer Vadim Belon: „Sie fahren jetzt den neuen Bundespräsidenten“.

Gewählt ist der 72-Jährige zwar noch nicht. Aber was spielen demokratische Feinheiten schon für eine Rolle, wenn sich die Mächtigen im Staat bereits darauf verständigt haben, wen sie in ihre Reihen aufnehmen wollen. Und doch: Die Wahl will gewonnen werden und so macht sich Joachim Gauck zur Zeit auf den Weg durch die Gremien, von deren Zustimmung abhängt, ob er am 18. März tatsächlich in das Schloss Bellevue übersiedeln wird.

Seinen ersten offiziellen Besuch – und damit die Wandlung vom Privat- zum Staatsmann – absolvierte Gauck am Samstag in Haminkeln. Dorthin hatte ihn Bundesumweltminister und NRW-CDU-Chef Norbert Röttgen eingeladen, um sich den knapp 60 Mitgliedern des „Marienthaler Kreises“ vorzustellen. Hierbei handelt es sich um eine traditionelle und einflussreiche Hintergrundgruppe der nordrheinwestfälischen CDU, mit guten Verbindungen in die Unionsspitze.

Den kurzfristig angereisten Journalisten teilt Joachim Gauck mit: „Ich habe nicht vor, zu sagen, was ich vorhabe und schon gar nicht, was für ein toller Typ ich bin“. Dann zieht er sich mit den Marienthalern zur Klausurtagung in ein Hinterzimmer im Romantik-Hotel Haus Elmer zurück.

Auf dem Ticket des Bürgerrechtlers

Bescheiden, selbstironisch und gewinnend“ habe er sich vor der CDU Elite präsentiert. So beschreiben Teilnehmer den Auftritt von Joachim Gauck. Anfänglich spricht er „sehr defensiv, so als säße er lauter Kritikern gegenüber“ wird einer der Anwesenden zitiert. Erst nachdem ihm der frühere nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet (CDU) versichert, dass so viel Zögerlichkeit doch gar nicht nötig sei und dass Gauck in der Union allseits „geschätzt“ sei und er hierfür Applaus erhält, gewinnt der Kandidat mehr Sicherheit.

Er spricht jetzt über sein Leitmotiv „Freiheit“ und erzählt aus seiner dramatischen Lebensgeschichte in der ehemaligen DDR. Gleichzeitig warnt er davor, dass ein Staat, der alles für seine Bürger regele, zugleich auch deren Freiheit und Eigeninitiative einschränke. Soweit nichts Neues: Die Begriffe Freiheit und Verantwortung ziehen sich wie rote, zähe Fäden durch alle öffentlichen Äußerungen von Joachim Gauck. Die Verbindung von Freiheit und Gerechtigkeit weiß er dagegen meist zu vermeiden.

Seine DDR-Geschichte, die ihm das Image des Bürgerrechtlers und Widerstandskämpfers eingebracht hat, wird von vielen seiner Zeit- und Heimatgenossen allerdings weit weniger dramatisch eingeschätzt, als Gauck es für sich selber reklamiert. Hans-Jochen Tschiche, Pfarrer und Grünen-Politiker aus Sachsen-Anhalt, schreibt zum Beispiel im Freitag, Gauck habe „niemals zur DDR-Opposition gehört„. Der künftige Bundespräsident „verließ erst Ende 1989 die schützenden Mauern der Kirche“ und reise heute „ohne Skrupel“ auf dem Ticket des Bürgerrechtlers.

Und der Journalist Gerhard Rein kommentierte kürzlich im WDR-Hörfunk:

„Nun, was man im heutigen Sprachgebrauch Bürgerrechtler nennt, hat man früher als DDR-Opposition bezeichnet. Zur DDR-Opposition hat Gauck niemals gehört. Er trat auch nicht in den system-kritischen Friedens- und Umweltgruppen im Umfeld der Evangelischen Kirchen je in Erscheinung. In den Publikationen, die in der DDR von kritischen Gruppen illegal herausgegeben wurden, taucht der Name Gauck als Verfasser nicht auf.

Joachim Gauck hat sich im Oktober 1989 in Rostock dem „Neuen Forum“ angeschlossen. Vorher ist ein politischen Engagement gegen den repressiven Staat nicht auszumachen.“

Die Stimme aller Bürger?

Abschließend versichert Gauck dem Marienthaler Kreis, er wolle als Präsident künftig die Stimme aller Bürger sein. Eine Gruppe schließt er hierbei allerdings deutlich aus: Die Mitglieder, Wähler und Anhänger der Linkspartei. Über DIE LINKE äußert sich Gauck vor den versammelten CDU-Spitzen kritisch. Viele in der Partei seien innerlich noch der DDR zugeneigt. Außerdem wundert er sich über deren Rückhalt bei den Gewerkschaften.

Ein weiteres Statement geht ebenfalls zu Lasten der Linkspartei. Gauck erklärt, als er gehört habe, dass die FDP ihn unterstütze, sei ihm klar gewesen, dass die CDU nie mit den Linken zusammen gegen ihn stimmen würde.

So nutzt der designierte Bundespräsident seinen Auftritt in Haminkeln unter anderem, um für klare Fronten zu sorgen. Vor dem Hintergrund seiner deutlichen Ansagen muss man sich darüber wundern, dass linke Politiker in sämtlichen Talk-Runden und Interviews immer wieder gefragt werden, warum sie Joachim Gauck jetzt nicht endlich unterstützen und damit die Chance nutzen, sich von ihrem DDR-Image zu lösen.

Ein Bundespräsident muss parteipolitisch neutral sein. Außerdem heißt es in der Eidesformel, „ich werde Gerechtigkeit gegen jedermann üben“. Von „Gerechtigkeit gegen jedermann, der nicht DIE LINKE wählt“ ist hier nicht die Rede. Und parteipolitische Neutralität bedeutet die Gleichbehandlung aller demokratisch zugelassenen Parteien.

Anstatt sich um Ausgewogenheit und Vermittlung zu bemühen, nutzt Joachim Gauck bereits seinen ersten „staatsmännischen“ Auftritt, um seine Ablehnung gegen die Sozialisten zu inszenieren. Mehr als 5,1 Millionen Menschen haben bei der Bundestagswahl 2009 DIE LINKE gewählt. Die Partei hat knapp 70.000 aktive Mitglieder und ist in 13 deutschen Landtagen vertreten. In den Landesparlamenten von Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und dem Saarland verfügt die Linkspartei jeweils über mehr als 20 Prozent der Sitze.

Als Privatier stand es Joachim Gauck selbstverständlich zu, seine Abneigung gegen jede beliebige politische Partei zu bekunden. Setzt er dies allerdings im Amt des Bundespräsidenten fort, dann schließt er von vornherein einen großen Teil der Bevölkerung aus und verstößt damit sowohl gegen das Neutralitätsgebot als auch den Grundsatz der Gerechtigkeit gegen jedermann.

 

55 Kommentare

Eingeordnet unter DIE LINKE, Innenpolitik, Politik

55 Antworten zu “Joachim Gauck: Gerechtigkeit gegen jedermann. Außer DIE LINKE.

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  2. Mathias M.

    Die Ansicht, „dass ein Staat, der alles für seine Bürger regele, zugleich auch deren Freiheit und Eigeninitiative einschränke“ hat nur Bestand in dem wohl auch noch schwer in der DDR verhafteten Staatsbild des Herrn Gauck, der einen Staat nur als einen Vormund begreifen will.
    Da ist noch ein weiter Weg vom Bürger Gauck zum von ihm proklamierten Citoyen, der eben nicht nur für Freiheit, sondern auch für Gleichheit und Brüderlichkeit eintritt.

  3. Nun, da ich – als einzige Oppositionspartei – die LINKE wähle, hab ich nun wohl keinen Bundespräsidenten.

    Sch… drauf,
    ähm, (hüstel)
    sei’s drum.

    • Ed

      Danke gleichfalls.
      Lieber keinen BP als diesen ‚Widerstandskämpfer‘ und ‚Freiheitshelden‘.

    • schutzname

      Bitte einzige parlamentarische Oppositionspartei. Die Piraten sollte man nicht auslassen, sie tun im moment sehr, sehr wichtige dinge, um zu versuchen etwas in dieser festgefahrenen postdemokratie zu verändern.

  4. Der Mann hat halt für Kommunisten einfach nichts übrig.
    Kann man ihm das denn verdenken? Und wer die linken Bazillen wählt,
    hat einfach nicht alle Tassen im Schrank. Es ist schon unglaublich,
    wie dumm fast 10% der Bevölkerung sind.

    • @raucherpause
      Der Mann hat für niemanden etwas übrig, denn er will ja schliesslich Bundespräsident werden und endlich auch mal in einem Schloss wohnen und da muss man sich vor allem selbst am nächsten sein.
      Sie sollten Ihre Raucherpause einmal dafür nutzen sich Gedanken darüber zu machen, ob ein Bundespräsident, zumindest so, wie er offiziell definiert ist, sich erlauben kann, Leute aus seiner unendlich Güte auszuklammern, nur weil sie seinen persönlichen Präferenzen nicht entsprechen. Entweder er hat den Willen, alle Bundesbürger zu repräsentieren oder aber er ist des Bundespräsidentenamtes unwürdig.

      Zum Thema Intelligenz:
      Es mag sein, dass die Wähler der Links-Partei allesamt dumm sind, aber ich bin der festen Überzeugung, dass Leute, die immer wieder dieselben Parteien wählen, obwohl sie mit deren Politik unzufrieden sind, auch nicht wesentlich schlauer sein können.

      Und für den Rest der Raucherpause:
      Noch eine kleine Denkaufgabe für Sie: Herr Gauck wird aufgrund einer so genannten repräsentativen Umfrage als Präsident der Herzen bezeichnet. Demnach liegen ihm die Massen zu Füßen. Was sagen Sie: Schlau oder Dumm, dieses zu glauben? Ich hoffe, Sie verstehen ein wenig von Statistik, um darüber nachdenken zu können.

      • Über die Befähigung Gaucks zum Bundespräsidenten habe ich keine Aussage gemacht. Nur bezüglich seiner Sichtweise gegenüber den Kommunisten wie Gysi und Wagenknecht. Und ja, die Linken-Wähler sind entweder dumm oder faul. Anders kann ich mir nicht erklären, wie man Leute wählen kann, die Leistung bestrafen und Faulheit belohnen wollen. Ob es klug ist, Parteien zu wählen, mit deren Politik man zufrieden ist, kann dahin gestellt bleiben, solange man diejenige Partei wählt, die man für das geringste Übel hält. Denn eine nicht abgegebene Stimme kommt zu teilen den größeren Übeln zugute.
        Und während des Restes der Raucherpause ist mir trotzdem nicht klar geworden, worauf Ihre letzte Frage abzielt. Bei repräsentativen Umfragen ist selbstverständlich immer die statistische Normalabweichung zu berücksichtigen. Zu sagen, wie groß diese genau bei der von Ihnen angesprochenen Umfrage ist, ermächtigt mich mein Laienwissen über Statistik, aber auch das Fehlen von Informationen über die Anzahl der Befragten nicht zu beurteilen. Erfahrungsgemäß bewegt sich diese aber im Bereich von einigen Prozent. Daher dürften wohl auch tatsächlich die allermeisten Deutschen eine hohe Meinung von Herrn Gauck haben. Was genau Sie also von mir mit ihrer Frage nach schlau oder dumm von mir wissen möchten, entzieht sich mangels Konkretisierung meiner Vorstellung.

        • Statistiker

          Soso, „die Linken-Wähler sind entweder dumm oder faul“…. irgendetwas mache ich falsch… ich habe studiert, gehöre zu den Besserverdienenden und wähle die Linken….. oder hat die raucherpause etwas verwechselt und meinte mit den 10 % das Wählerpotenzial der Nazis?

        • Ob links ob rechts, wo ist da der Unterschied? Alles extreme ist Schwachsinn. Aber gesetzt den Fall, dass Ihre Angaben tatsächlich der Wahrheit entsprechen, dann erklärt sich Ihre ideologische Verblendung, die übrigens bar jeder Vernunft ist, durch die Indoktrination derer Sie vermutlich seit Kindesbeinen an ausgesetzt waren.

        • Bonsta

          Na klar, die allermeisten Deutschen haben eine hohe Meinung von Gauck… Sach mal, lebst du noch auf diesem Planeten? Den allermeisten ist Gauck sowas von scheissegal, dass sie zu ihm überhaupt keine Meinung haben!

    • Da kann man mal sehen,das Du der allergrösste Idiot auf diesem Planeten bist!Gysi ist der einzige Politiker,der die Wahrheit sagt, das die angebliche Rettung Griechenland mal wieder eine reine Bankenrettung ist.Von den anderen schleimigen Politaffen traut sich keiner das zuzugeben,obwohl alle wissen das es so ist.Ich wünsche Dir ,das Dir genauso das Fell über die Ohren gezogen wird wie den einfachen Bürgern in Griechenland,und das wird so kommen.Es sei denn, Du hast Glück ,und bist auch so ein Verbrecherbanker!

      • Gesetzt den Fall, ich würde eine Griechenland Rettung unterstützen und wäre nicht der Meinung, dass die Griechen lieber zur Drachme zurück kehren sollten, wobei ich hier allerdings keine Veranlassung sehe, meine Meinung kund zu tun, dann wäre Ihr Kommentar dennoch reinster Unfug.
        Denn auch dann, wenn man den Griechen Geld gibt, damit sie ihre Schulden bei den bösen Banken bezahlen können, ist das nicht die Schuld der Banken. Denn wer hat denn 2008 den Banken gesagt, sie sollen die Spekulation mit Derivaten und im Bereich des Investmentbankings bleiben lassen und dafür geringere Risiken mit der Anlage in Staatsanleihen eingehen? Richtig, das war die Politik, allen voran die Linken. Die Ursachen für die Krise(n) sind nicht die Banker, die von Grund auf schlechte Menschen sind und die zum Spaß das Geld der kleinen unschuldigen Leute verzocken und sich dann auch noch freuen, Existenzen auf dem Gewissen zu haben. Die Ursache liegt im System. Denn wer den Banken das ursprünglich bei den Zentralbanken beheimatete Geldschöpfungsmonopol überlässt, braucht sich hinterher nicht wundern, wenn die Banken dieses dann auch ausnutzen (Stichwort: Eigenkapitalquote). So verhält es sich mit der Politik, wie mit dem Zauberlehrling von Goethe.
        Und ja, den einfachen Bürgern in Griechenland wird das Fell über die Ohren gezogen. Aber das bekommen die ganz alleine hin. Das ist nicht die Schuld der Banken. Denn ganz ehrlich, würden Sie einem hoch verschuldeten Hartz4-Empfänger noch Geld leihen? Nein. Das haben sich die Griechen selbst zuzuschreiben. Man kann halt nicht bis 10 ausschlafen, von 11-14 Mittag machen, ab 16 Uhr Siesta und mit 50 in Rente gehen und sich dann noch wundern, warum man unproduktiv ist.
        Und nein, ich bin zwar kein Verbrecherbanker, sondern Jurist, aber wir haben in der Krise auch Hochkonjunktur.

        • Croaker

          @Raucherpause
          Ich gebe Ihnen Recht und bewundere Ihren Durchhalte Willen.
          Allerdings fürchte ich, dass auf dieser Seite für eine von der JJ-Abweichenden Meinung kein Platz ist. Wie Sie ggf. auch an den vielen neg. Bewertungen auf ihre Kommentare sehen.

          @Statistiker
          Ausnahmen bestätigen die Regel.

        • Bonsta

          Die Linken waren es… Die haben den Banken was gesagt… Und natürlich haben die großartigen Spekulanten dann sofort auf Gysi und Wagenknecht gehört und ihrem Befehl Folge geleistet…

          Nimmst du dich eigentlich noch selbst ernst?

    • K.S.

      Genau: Du hast mit deinem Kopf den Nagel getroffen. Gauck hat gemerkt, dass er als Kommunistenhasser im Westen am Besten Karriere machen kann. Wie schon nach dem Krieg alle Alt-Nizis dieses konnten.

      Um das zu merken, kann man nicht ein normaler Bundesbürger sein, sondern über dem Durchschnitt liegen, wie die 10% die du ansprichst.

      • Sie lesen sich ihren Kommentar nochmal selbst durch und erkennen dann hoffentlich den inneren Widerspruch! Wenn man als Kommunistenhasser im Westen Karriere machen kann, dann wäre die Analogie hierzu, dass man dies als Nazihasser (!) nach den Krieg konnte. Nicht als Alt-Nazi.
        Und um das nicht zu bemerken, sondern sich auch noch für überschlau zu halten, muss man wohl zu den 10% Dummen gehören.
        Intelligenz ist wohl doch am gerechtesten Verteilt, denn ein Jeder denkt, er hätte genug und dazu noch mehr als alle anderen…

  5. Peter Petereit

    Na, wen sehe ich doch da im Hintergrund des Fotos? Das „Unchristliche Maschinengewehr Gottes und Wulffs“ Hinze, offenbar frisch gegauckt. Demagogen unter sich. Das kann ja heiter werden.
    Ansonsten, Danke, JJ. Mehr sag ich nicht.

  6. Dazu muss man nicht mehr viel sagen – Gauck ist inzwischen hinreichend als neoliberaler Opportunist und Blender identifiziert worden. Von diesem Mann ist nichts Hilfreiches während des aktuell rapide an Fahrt aufnehmenden Zerstörungswerkes der Kapitalisten zu erwarten.

    Um das Bild des WDR, das durch Jacobs Erwähnung des kritischen Hörfunkkommentars doch sehr verzerrt wird, wieder zurecht zu rücken: Auf den Internetseiten des WDR wurde der Besuch Gaucks bei der NRW-CDU geradzu hündisch und speichelleckend hofiert – da waren nicht einmal Ansätze einer wie auch immer gearteten Kritik zu finden. Ich verlinke diesen Schmutz hier nicht – wer sich das antun möchte, wird auf den WDR-Seiten schnell fündig.

    Derweil hat im neoliberalen Kampfblatt „Der Spiegel“ zum Thema wieder einmal ein hanebüchenes Linken-Bashing stattgefunden. Nachzulesen ist das hier: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,817338,00.html – Dieser Kommentar glänzt insbesondere durch Informations- und Faktenabwesenheit – die „Meinung“ ist für den Verfasser Markus Deggerich offensichtlich völlig ausreichend für sein Urteil. – Es ist ja nicht so, dass ich irgendein Problem mit kritischen Meinungen zur Linkspartei hätte – ich selber habe genug an dieser Partei zu kritisieren -, aber wenn nicht einmal mehr ansatzweise versucht wird, der uneingeschränkten Verdammung irgendwelche Fakten, Belege, Gründe oder auch nur Argumentationsketten beizufügen, ist das keine „Meinung“, kein „Kommentar“ mehr, sondern pure und schlichte Propaganda.

    Gauck wird den Text aber mit Freude gelesen haben, nehme ich an. Vor einigen Tagen habe ich in meinem Blog symbolisch die Demokratie „zu Grabe getragen“ – Gauck steht in einer Linie mit Merkel, Steinmeier, Roth und Rösler für diese „Freiheit“.

  7. Da kommt einiges auf uns zu. Wir aus der DDR hatten ja bereits Gelegenheit, in großer Politik machende Pfaffen zu erleben, und man erlebt bekanntlich alles zweimal, das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce. Das öffentliche Lebensgefühl wird noch finsterer werden, Gauck wird alles herbeischwätzen, was dem dient, und wenn er dann auf dem Bildschirm mit einer Neujahrsansprache erscheint, wird man nur noch eine Schwarzblende sehen können, und das wäre kein technischer Fehler, sondern inhaltlicher Ausdruck seines Palavers. Ich finde, einerseits werten wir Gauck durch unsere Kritik enorm auf, andererseits muss man natürlich gegen diesen Kerl auftreten, wenn man sich noch selbst achten will. Und dass er gerade gegen die Linkspartei vom Leder zieht, über die ich durchaus meine eigene Ansicht habe, ist wenig verwunderlich, auch für ihn steht der Feind links, links ist des Teufels, und Gauck ist angetreten, den Teufel auszutreiben. Wir haben da noch einiges zu erwarten von ihm, und ich will nicht sagen, dass ich mich darauf freue, aber gespannt bin ich schon, wie er das anstellen will, und harre des weiteren Geschehens mit großer Aufmerksamkeit. Amen.

    • Ein Kirchenmensch, der sich aus dem politischen Geschehen heraushält, finde ich in Ordnung. Aber ein Mensch, der wartet, bis die Gefahr vorbei ist und dann so tut, als habe er sich eingesetzt, das ist nichts anderes, als schreibt einer in seiner Doktorarbeit alles von anderen ab.
      Wäre jetzt nicht eigentlich eine Gauck-Affäre angesagt?
      Polemik beiseite.
      Ich frage mich, weshalb es verwerflich sein soll, zur DDR zu stehen. Dieser Staat war auch nicht schlechter als das aktuelle Deutschland. Es gab dort wirklich gute Dinge und es gab vollkommenen Mist. Also ein ganz normaler Staat. Die Bürger der DDR hatten es geschafft, dass die unerwünschte DDR-Regierung ohne Blutvergiessen das Feld geräumt hat. Ich ziehe davor den Hut, auch vor dieser Regierung, die bestimmt noch ein wenig in der Gegend hätte rumballern können, wenn sie unbedingt gewollt hätte.
      Aus meiner Sicht bedeutet die ganze fragwürdige Verhaltensweise der MDU, der Marktkonformen Demokratischen Union (vereinsFarbe==rot, grün,schwarz,gelb) lediglich, dass sie Angst hat, ihr aktuell bestehender Einparteienstaat könnte durch eine Opposition angekratzt werden. Ich möchte damit an dieser Stelle einmal meiner verbliebenen spärlichen Restbewunderung für die Grünen Ausdruck verleihen und insbesondere den fetten Joshka Fischer und meinen Tatort-Kommissar-Wunschkandidaten Jürgen Trittin, diese beiden Rolls Royce Kühlerfiguren, allerherzlichst grüssen: Wer erst einmal Fuss gefasst hat im Schloss des Königs und dort von den Speisen gekostet, der vergisst sehr schnell, dass er einst selbst einmal ein Bauer gewesen ist. Fett schwimmt halt immer oben, ihr beiden Süssen.

      • Und Sie wären bestimmt der Erste, der aufschreien würde, wenn einer käme und behauptete: Im Dritten Reich war auch nicht alles schlecht.
        Die DDR war ein Unrechtsstaat. Menschen wurden gefangen genommen, gefoltert und getötet, weil sie ihre Meinung gesagt haben. Das ist durch nichts zu rechtfertigen. Und besser ging es den Menschen damals auch nicht. Im Gegenteil. Übrigens: Wenn man nicht gerade zu den 3 Millionen faulen und saufenden Hartz4-Empfängern gehört, lebt man in der BRD wirklich wie im Paradies. Ein wenig Arbeit und Fleiß würde Ihnen auch mal gut tun.

        • Statistiker

          Dazu kann ich Ihnen mal ein Zitat aus dem Bundestagsplenum entgegnen: „Waschen Sie sich mal!“

        • Folglich stimmen Sie mir zu?

        • robert1zapf

          Nachdem ich mir mal ihre Kommentare durchgelesen habe, kann ich es mir nicht verkneifen, folgenden Link einzustellen:

          Er ist mit Volker Pispers und handelt von „Juristen und anderen Schmarotzern“.
          Sozusagen als bewußter Gegensatz zu den von Ihnen beschriebenen faulen und saufenden HartlzIV Empfängern.

        • Gefällt mir sehr gut. Der Mann hat Humor!

    • August-13

      Unser Gauckler hat keiner Roten Socke ein Leid angetan.
      Außer natürlich den kleinen Anscheißern, aber auf die ist doch sowieso gesch…..

  8. Jürgen Scherer

    Ex oriente lux ?

    Hat sich eigentlich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht, wie weit die Vereinnahmung der BRD durch den Osten unserer Republik vorangeschritten ist?
    Drei wichtige Schlüsselpositionen unseres Landes werden ab Mitte März von Ossis besetzt sein: Das Bundeskanzleramt von Frau Merkel, das Verteidigungsministerium von Herrn de Maiziere und das Bundespräsidialamt von der Lichtgestalt Gauck.
    Die Ostideologie, die schon zur Zeit fröhliche Urstände feiert, wird mit Gauck eine „neutrale“
    Zusatzinstanz bekommen, die in Zukunft ex cathreda verkünden wird, wo der Bartel den Most holt: Aus dem lange in Fässern gereiften Antikommunismus, der zusammen mit dem Hohelied von der Freiheit und der Liebe zum Vaterland als Grundlage für die Vernebelung der Gehirne und Herzen unserer Bürger dienen wird.
    Wir sollen zurückgeworfen werden auf die ideologische Ursuppe der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts, deren Auswirkungen wir schon einmal ausbaden und bekämpfen mussten. Das Bedenkenswerte an diesem Vorgang ist die Tatsache, dass dieses Rollbackgeschenk uns von einigen unserer ehemaligen Brüdern und Schwestern aus dem Osten gemacht wird, einem Ort, an dem einst der sogenannte reale Sozialismus seine UnBlüten trieb.
    Ich will dieses Geschenk mal der Verpackung berauben, um es in seiner ganzen unverfrorenen Pracht zum Glänzen zu bringen:
    Frau Bundeskanzlerin Merkel, die sich von Kohls Mädchen zu Kohls Frau entwickelt hat, tapst durch die Weltpolitik und zeigt allen „Wir sind wieder wer“. Dass wir schon mal wer waren, schert sie einen feuchten Kehricht, vielleicht auch, weil der Staat, in dem sie groß wurde, ihr diese Geschichtslektion nicht adäquat vermittelt hat. Er hat ihr aber mit Sicherheit Vaterlandsliebe abverlangt, genau die, die heute so unbedarft daherkommt, dass einem Angst und Bange dabei werden kann. Kohls Mädchen hat zur Kenntlichkeit gebracht, was dieser schon immer klammheimlich im Herzen mit sich herumgetragen hatte – mission accomplished!
    Sekundiert wird diese Liebe zum Vaterland, die sich ja oft zur Hybris auswächst, wie die historische Erfahrung zeigt, vom Ostverteidigungsminister de Maiziere, dem Biedermann des Bundeskabinetts. Diesem Menschen strahlt die Harmlosigkeit aus allen Knopflöchern. Das Strahlen tut allenthalben seine Wirkung. Es ist z.B. so wirkmächtig, dass er ohne viel Federlesens einen Veteranenorden vorschlagen kann, und jeder zunächst denken soll: Wenn der das vorschlägt, kann´s ja nichts Schlimmes sein, der meint´s ja nur gut. Das wäre dann wohl Kohls Junge oder vielleicht Honneckers Uboot? – mission accomplished!
    Herr Gauck, der dritte im Bunde, tingelt seit Jahren für seinen Verein „Gegen Vergessen für Demokratie“ durch die Lande und predigt das Hohelied des Antikommunismus und der unkritischen Liebe zur Freiheit des Kapitalismus, im Westen auch (soziale) Marktwirtschaft genannt. So spielt er schon geraume Zeit den „Bundepräsidenten der Herzen“, auf dessen Thron er nun gehoben wird – mission in statu nascendi.
    Der dritte im Bunde also, der unverhohlen damit droht, uns beizubringen, was die rechte Art der Gesinnung in einer freiheitlich demokratischen BRD zu sein hat.
    Wenn wir diese Ostgeschenke nach dem Motto behandeln „Einem geschenkten Gaul/Gauck guckt man nicht ins Maul“, werden uns die im freiheitlichen Geschenkpapier versteckten faulen Eier noch einiges an unangenehmen Blähungen verursachen.
    Gegen Blähungen hilft zweierlei: Entweder die Eier nicht goutieren oder ggfs. den Magen sanieren. Einfache Gegenlichttherapien reichen da jedenfalls nicht!

    • Roman

      Genau. Die Ossis wieder. Wir haben das folgendermaßen eingefädelt: erst den Westen okkupieren, dabei so tun, als wären wir beigetreten und danach Stück für Stück von innen heraus das gesamte Land mit unseren Ostwerten beflügeln. Überholen ohne einzuholen. Herrlich…. 😉

      P.S. Politiker und Menschen wie Gauck und Merkel sind mir als Ossi peinlich.

    • klean

      Faktischer Irrtum, weil Sie da Thomas mit Lothar verwechselt haben – also minus ein Ossi, selbst wenn sie Cousins sind.

    • Ich verstehe nur: …blablabla…Patriotismus und Nationalstolz sind böse…blabla. Worin genau liegt eigentlich Ihre Aussage? Darf man stolz auf etwas sein, was Menschen geleistet haben, die man nicht kannte, mit denen man niemals ein Wort gesprochen hat, die aber rein zu fällig auf mehr oder weniger dem selben Flecken Erde ihr Dasein gefristet haben und deren Früchte ihres Erbes wir genießen können? Ich finde ja. Und ich brauche dafür keinen Grund.

      • Statistiker

        Das ist klar, dass Sie dafür keinen Grund BRAUCHEN, weil Sie nie einen FINDEN würden….

        Übrigens: Ich finde nein. Und dafür hab ich tausend Gründe.

        • Das ist Ihre Sache. Nichtsdestotrotz steht es Ihnen in keiner Weise zu, anderen das grundlose Ausleben von Nationalstolz und Patriotismus zu untersagen. Wobei ich allerdings stark bezweifle, dass Sie einen VERNÜNFTIGEN Grund gegen ein gesundes (!) Maß an Nationalstolz und Patriotismus aufzählen könnten (ich rede hier nicht von der Form von Heimatliebe, die wir 33-45 erlebt haben).

    • Brigitte Giani

      Thomas de Maiziere stammt nicht aus der DDR.

  9. "Toni"W.Bergmann

    Als Atheist habe ich zu Gott gebetet uns vor diesem Gauck(ler) zu bewahren
    aber er muß wohl seine Pfaffen günstig unterbringen. Nun wird wohl in Kürze
    ein Oportinist reinsten Wassers unser aller Bupräsi werden. Einer der sich nicht entblödet sich als Bürgerrechtler zu bezeichnen, obwohl diejenigen die sich zu Recht als solche bezeichnen dürfen, jenen in den eignen Reihen an-
    trafen, als die Gefahr so gut wie vorüber war. Einen der den Kontakt zu den
    Linken scheut wie der Teufel das Weihwasser. Wenn ich nun das Theater,
    welches um Herrn Wulf abgezogen wurde und wahrscheinlich auch noch weiter wird, Revue passieren lasse, komme ich zu keinem anderen Schluß
    als jenem das Wulf für Gauck geopfert wurde. Ansonsten erschließt sich mir
    der Sinn dessen nicht was da in den letzten Wochen ablief. Jemanden we-
    gen eines Kredites, verauslagter Hotelrechnungen oder eines Bobbycars
    “ abzuschießen “ ist schon ein Stück aus dem Tollhaus, denn dann müßte
    der halbe Bundestag seinen Platz räumen. Vetternwirtschaft, Korruption, Vorteilsnahme im Amt u.v.a.m. sind hier doch an der Tagesordnung. Nein,
    Gauck ist der Mann der jetzt gebraucht wird um dem letzten deutschen
    Michel klar zu machen, dass es besser ist den Kitt aus den Fenstern zu
    fressen, als sich gegen diesen ausufernden Finanzkapitalismus aufzulehnen.

  10. Horst Schmidt

    So nun zum Wochenbeginn ein Leckerbissen. Reinhard Mohr “kotzt” sich bereits am frühen Morgen im “dradio kultur” aus und schlägt auf alles, was er dafür hält und wer sich LINKS geriert. Insbesondere die Spezies der SALONLINKEN wird heftigst aufs Korn genommen.

    http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/1687232/

    Erstaunlich für mich, wie sich ein schwer Herzkranker so echauffieren kann, ohne dem Exitus nahe zu sein. Oder ist er doch nur ein Auftragsschreiber, wenn auch ein Verbitterter?
    Was sind schon die so genannten Salonlinken gegen die ehemaligen Linken.

  11. Die strategischen Überlegungen der Bundesregierung, die zur Ablösung von Wulff und zur Einigung auf den Kandidaten Gauck geführt haben, gründen mit Sicherheit auch auf der zentralen Konzeption, die hier geäußert wird: Bekämpfung der sozialistischen Alternative im staatlich-politischen Krisenmanagement, doch dürfte es in der Hauptsache darum gegangen sein, den Herrn Wulff als CDU-Mann aus der Schusslinie zu schaffen, um so die Wiederwahlchancen von Frau Merkel wenigstens nicht zu verringern.

    Wie dem auch sei: Gauck ist – im Vergleich zu seinem Vorgänger – ein Glücksfall für die Linke, weil er den WIDERSPRUCH, auf dessen Beherrschung es in jedem Falle strategisch gesehen ankommt, verkörpert und vertritt.

    Was also kann der Linke besseres geschehen, als das ein Propagandist des Neoliberalismus das ideologische Zentrum Bundespräsidialamt übernimmt und endlich einmal wirklich ausfüllt?!

    Worunter die Linke in Deutschland unter anderem doch leidet, das ist ihre aufklärerische Bedeutungslosigkeit, ein Resultat der „repressiven Toleranz“ (H. Marcuse) der tonangebenden Plappernden Kaste ihr gegenüber, die sich daran ergötzt, persönliches Handeln und Unterlassen von Repräsentatsionsfiguren zu loben und zu skandalisieren – Beispiele Guttenberg und Wulff – die wirklichen Grundlagen dieser (Presse)Freiheit – sprich: die dienende Funktion gegenüber dem raffenden Kapital – zu vertuschen.

    Was ich mir von der Ära Gauck verspreche, das ist ein Ende dieses verlogenen Toleranzgebarens durch die Benennung und Diskussion dessen, was die kapitalistische Welt im Innersten wirklich zusammenhält. Die Zuspitzung der Widersprüche, gegen deren publizistische Offenbarung sogar Leute wie der Herr Sinn ihre Probleme haben • http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,817004,00.html, wird praktisch erfolgen, und dann einen Bundespräsidenten zu haben, der sie mit seiner Vorstellung von „Freiheit“ weiterhin zu kaschieren und zu rechtfertigen sucht, das wird eine intellektuelle Herausforderung sein, die im Ergebnis zu der notwendigen Bewusstseinsänderung beitragen wird.

    Also: liebet den WIDERSPRUCH – und lernt, ihn zugunsten einer sozialistisch-pazifistischen Perspektive zu gestalten.

  12. Wer nicht weiß, was Gerechtigkeit ist, darf auch nicht wissen, was Ungerechtigkeit ist, um eine Existenz in „dieser Welt“ ertragen zu können. Zu diesem Zweck gibt es die Religion, die so erfolgreich war, dass sie die systemische Ungerechtigkeit der Erbsünde bis heute aus dem allgemeinen Begriffsvermögen der halbwegs zivilisierten Menschheit ausblenden konnte, während das Wissen seit langer Zeit zur Verfügung steht, um diese „Mutter aller Zivilisationsprobleme“ endgültig zu eliminieren.

    Bis heute ist unsere „moderne Zivilisation“ auf der Religion aufgebaut, und mit einem hatte Karl Marx Recht, auch wenn er als Ökonom keine Leuchte war: Die Religion ist das „Opium des Volkes“. Doch der „Unglaube“ ist gegenüber dieser schlimmsten aller Drogen wirkungslos, weil Gott existiert – als ein Programm im Unterbewusstsein. Auf subtile Weise steuert „Gott“ unser Verhalten, unsere tiefsten Sehnsüchte, Hoffnungen und Ängste, ohne dass wir bisher eine Möglichkeit hatten, uns dieser Beeinflussung zu entziehen. Solange wir das „Programm Genesis“ nicht erkannt und verstanden haben, sind wir Untertanen eines vor über drei Jahrtausenden programmierten Hirngespinstes, ob wir wollen oder nicht:

    http://www.deweles.de

  13. die formel „gerechtigkeit gegen jedermann“ ist doch überholt. sie entsprang einer laune der geschichte oder – genauer gesagt – den köpfen traumatisierter männer, die das 3. reich erlebt hatten.

    der neoliberale kapitalismus ist aber nicht mehr national, sondern weltweit, deshalb kann ein einzelner, selbst wenn er präsident ist, nicht mehr gegenüber jedermann, geschweige denn, jederzeit ….

    gauck ist doch kein weihnachtsmann, der überall zugleich sein kann. da müsste doch ein wunder geschehen.

    • Genau Klaus,

      Ich weis auch nicht, was ‚die denn alle haben …
      Das Gauck, ob er das als kommender BP nun ‚anders sollte, muesste, ….. macht das schon ‚Richtig und setzt sich nun mal nicht zwischen die Stuehle, sondern legt sich ins gemachte Bettchen.
      Es mag zwar schaebig anheimeln, wenn er damit gleich mal der Christlichen Union am Maiskornloechlein zuengelt, aber wieso auch nicht??
      Ist ja nicht so, dass Linke/Sozn/Kommis nicht auch nicht von FDP/Gruene und den sogenannten SozialDemokraten abgeschossen wuerden.
      Das stetig steinzeitliche Leftie-Bashn feiert, mit gewohnt simpelprimitivstimbecilem Grunzen, im aggressiv rechtsdrallenden GesamtWesten doch gerade eben wieder, unter sogenannt rechtskonservativ buergerlicher Tarnkappe, Hochzeiten.

      Diesbezueglich will und kann das Gauck ja gar Nichts falsch machen koennen ….. ausser natuerlich aus der Sichtweite von uns Lefties!!
      Wobei wir nur zu einer der Minderheiten zaehlen, auf Die sich Gauck einschiesst.
      Dass er nun mal so ist, iss nun mal So.
      Damit passt er doch einwandfrei in die GesamtEntwicklung.

      Waer ‚Diese eine ‚Andere, wuerde er gerade was ganz ‚Anderes schwaetzen, …. Opportunism is a Bliss!

      Gruss
      Jake

  14. August-13

    An den Taten sollt ihr die Gauckler erkennen.
    Schauen wir uns mal die BStU, also die Gauck-Behörde an.
    Dort verwalten die EX-SED-Parteigenossen, unser aller Stasi-Akten.
    Gauck hat damit den Bock zum Gärtner gemacht.
    Ich musste die traurige Erfahrung machen, dass auch die restliche Aufarbeitungs-Industrie nach dem gleichen Strickmuster arbeitet.
    Wer keine Lust auf einen Stasi-Begünstigen Präsidenten Joachim Gauck hat, kann hier unterschreiben.
    http://openpetition.de/petition/online/nein-zu-joachim-gauck
    Dort gibt es auch nähere Infos zu IM Larve.

  15. Gauck sieht Luxusängste in Deutschland und meint man müsse gesellschaftliche Probleme und soziale Ängste immer im Kontext sehen.

    Joachim Gauck:transatlantischer Wunschkandidat der neoliberalen SPD

  16. Pingback: Nachlese 05/2012 | Fund {stücke orte}

  17. K.S.

    Kein Ende in Sicht. Danke Jakob wieder einmal für die vielen Hinweise. Ich frage mich manchmal, wie Du das so aushälst, immer wieder all diese antidemokratischen Nasen im Blätterwald zu finden und noch sachlich darüber zu schreiben.

    Ich habe die letzten Tage sehr an Magenschmerzen mit Sodbrennen gelitten, nachdem ich mich intensiv über diesen Gauck, die Leitpresse, die Parteien wie Trittin, Gabriel, Söder etc. geärgert hatte. Psychosomatisch gesehen – ich war sauer.

    Nun habe ich den inneren Abstand, stimme Dir zu, finde alles ungeheuerlich, wenn dieser Mann nur den Mund aufmacht, weil er derartig verquast redet, dass ich am Ende zu dem Schluss komme: Wer so redet, hat viel zu verbergen.

    Wo der „Feind“ steht, das hat er seit seinen Kindertagen gelernt. Links. Die Kommunisten.
    Und alles Rechte ist Freund. Ein sehr einfach „gestrickter“ Mann. Ein Glücksfall für die Parteien, denn er ist manipulierbar bis auf die Knochen.

    Gesamtdeutschland hat viel aufzurbeiten. Jetzt ist die Zeit dafür gekommen.
    Heute las ich in einem Kommentar der SZ vom 27.02., dass Andreas von Bülow (?) in seinen Schriften vorzeitig gewarnt hat, dass die CIA u.a. amerikanische Geheimdienste die rechte Szene in der damaligen DDR aufbauen.

    Viel Kraft und Freude weiterhin beim Schreiben.

  18. August-13

    Leute nehmt doch endlich mal eure rosarote Wessi-Brille ab!!!
    Gauck ist kein Bürgerrechtler und auch kein Kommunistenfresser, Gauck ist der Schutzpatron von SED und Stasi. Wobei die Roten Socken und schwarzen Kassen seit 1990 eine Einheitsfront bilden. Das uralte Grundgesetz der Politik, wenn du einen Gegner nicht besiegen kannst, dann verbünde dich mit ihm.
    Wer das System Gauck begreifen will muss sich die Gauck-Behörde (BStU) anschauen!!!!
    Jürgen Fuchs hat die Anfänge der Gauck-Behörde in seinem Buch „Magdalena“ sehr gut beschrieben. Die BStU ist eine ABM-Maßnahme für linientreues DDR-Verwaltungspersonal. Die meisten von ihnen waren Parteimitglieder, entweder von der SED oder einer Blockpartei wie CDU usw. Aber auf jeden Fall treue Anhänger der DDR-Diktatur. Die SED verwalte die Akten ihrer geliebten Stasi. Damit hat Gauck den Bock zum Gärtner gemacht.
    Und dies ist auch so vom Westen gewünscht.
    Der Stellvertreter von Gauck war ein Wessi ein gewisser Hansjörg Geiger. Nach seinem Ausscheiden 1995 wurde dieser Präsident des Verfassungsschutzes. Von 1996-1998 diente er seinem Vaterland als Präsident des BND.
    BND und Verfassungsschutz saßen bei der Gauck-Behörde immer in der 1. Reihe. Und trotzdem oder gerade deshalb, sind so viele Akten unauffindbar oder verschwunden.

    Und nun zum Terpe-Papier, welches uns der Herr Diestel so wärmstens ans Herz legt.
    Warum erklärt ein Rechtsanwalt der aufopferungsvoll SED und Stasi-Leute rechtlich vertritt, dass ein gewisser Gauck ein Begünstigter der Stasi gewesen sei. Den Ausdruck Stasi-Begünstigter konnte er sogar vor Gericht durchsetzen. Das halb informierte Volk soll denken, wenn ein Diestel diese Vorwürfe erhebt, dann ist da nur wenig dran. Denn die Stasi würde doch niemals ihre eigenen Leute belasten. Aber genau das ist die Absicht. So funktioniert Geheimdienst, so funktioniert Zersetzung. Nur weil man jemanden als unglaubwürdig einstuft, heißt es noch lange nicht, dass alle seine Aussagen falsch sind.
    Das wirklich belastende BStU-Material befindet sich längt in den Händen des Verfassungsschutzes und des BND. Es dient als Druckmittel hinter den Kulissen. Wenn uns die Entscheidungen unserer Politiker, wie zum Beispiel „IM Erika“, merkwürdig vorkommen, dann liegt es daran, dass ihnen die Akten gezeigt werden. Also mit Skandalen wie bei Wulf ist nicht mehr zu rechnen.
    http://openpetition.de/petition/online/nein-zu-joachim-gauck

    Aufklärung ist nur noch bis zum 18.03.2012 möglich, danach droht der §90 des Strafgesetzbuches:
    Verunglimpfung des Bundespräsidenten.
    (1) Wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Bundespräsidenten verunglimpft, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.
    (2) In minder schweren Fällen kann das Gericht die Strafe nach seinem Ermessen mildern (§ 49 Abs. 2), wenn nicht die Voraussetzungen des § 188 erfüllt sind.
    (3) Die Strafe ist Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, wenn die Tat eine Verleumdung (§ 187) ist oder wenn der Täter sich durch die Tat absichtlich für Bestrebungen gegen den Bestand der Bundesrepublik Deutschland oder gegen Verfassungsgrundsätze einsetzt.
    (4) Die Tat wird nur mit Ermächtigung des Bundespräsidenten verfolgt.

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